14 Dez '15
21. Dezember Die Geburt des Lichtes Die Wintersonnenwende am 21. Dezember bringt den oft schon lang ersehnten Wendepunkt nach der [...]

21. Dezember

Die Geburt des Lichtes

Die Wintersonnenwende am 21. Dezember bringt den oft schon lang ersehnten Wendepunkt nach der immer düster werdeneden dunklen Zeit. Daher ist er der Zeitpunkt im Sonnenjahr, der den eigentlichen Jahreswechsel begründet. Gefeiert und begrüßt wird hier in dieser längsten Nacht das endlich wiederkehrende Licht.

Noch müssen wir warten, bis die Natur bereit sein wird und ihre Schätze im Frühling nach außen bringen wird. Noch halten die Tiere ihren Winterschlaf, die Bäume sind kahl und Väterchen Frost zieht übers Land. Noch immer sind wir gefordert, geduldig in unseren inneren Räumen auszuharren und die Kraft der Dunkelheit wertschätzen zu lernen. Denn Rückzug und Innenschau brauchen Zeit, bis wir wieder mit frischer Kraft für das neue Jahr angefüllt sind und gut vorbereitet in den Frühling starten.

Vielen Projekten, die wir hastig vorantreiben möchten, werden jetzt Steine in den Weg gelegt, und alles dauert seine Zeit. Wenn die Zeit kommt, um nach draußen zu gehen, wird uns die Natur ihr Signal geben. Viele von uns zivilisierten Menschen wissen nicht mehr, wie Geduld und Ausdauer funktionieren, und können nicht mehr spüren, welchen Schatz an innerer Lebensenergie in der Zeit der Ruhe aufgebaut wird. Stattdessen lenken wir uns permanent ab oder entfliehen in südliche Urlaubsländer, warten auf bessere Zeiten in Frühling und Sommer.

Diese Zeit der Dunkelheit ist aber jetzt die beste Zeit, um unsere Energietanks aufzufüllen und mit Ruhe und Entspannung ein bis zwei Gänge herunterzuschalten. Die Adventszeit hilft uns mit ihrer erdigen roten Kraft, die Wartezeit zu überbrücken. Jede Woche dürfen wir eine Kerze mehr entzünden und haben mit jeder Kerze Gelegenheit, am Ende des Jahres bewusst durch das vergangene Jahr zu gehen und in der Stille und Dunkelheit dieser Zeit noch einmal jede Jahreszeit bewusst zu würdigen, die wir im alten Jahr durchschritten haben mit all den Lernprozessen und Erfahrungen.

Die Natur macht vor, was jetzt sinnvoll ist: die Stärkung mit den Nährstoffen, die wir im Herbst als Ernte eingebracht haben und von denen wir jetzt zehren können. Regional geerntete, biologische Nahrung wie Kartoffeln und Wintergemüse, Wurzeln, Eintöpfe, Äpfel, Eingemachtes, rote Beeren und villeicht das gute Glas Rotwein oder die dunkle Schokolade. Sie sind Labsal in der dunklen, kalten Zeit. Unser Körper, unsere Seele und unser Geist saugen sich jetzt energetisch mit der Kraft aus dieser Nahrung voll.

Am 21. Dezember, in der dunkelsten und längsten Nacht des Jahres, wird das Licht wiedergeboren. Der 22. Dezember bedeutet Stillstand und Einheit. Der 23. Dezember steht für Dualität und Fruchtbarkeit. Der 24. Dezember stellt die endgültige Wende dar, denn erst nach drei Intervallen vollzieht sich der Umschwung der Erdachse, und das strahlende Kind (das Licht) ist geboren.

Mittwinter, der auch „Julfest“ genannt wird, ist ein Fest der Sonne und der Erde. Es ist eine Zeit der Einkehr, der Stille, der Weihung und Segnung für das, was sich uns im neuen Jahreszyklus offenbaren wird. Es ist eine Zeit der Reinigung und Vorbereitung, der Vorschau auf das Kommende. Nach der Wintersonnwendnacht muss das neugeborene Licht im mutterschoß gehütet werden, damit es stark genug wird, um wieder aufzusteigen.

Nach der Geburt des Lichtes beginnt für zwölf Tage und Nächte (Raunächte) Odins „wilde Jagd“. Die Wiederkehr des Lichtes hat schon stattgefunden, doch praktisch liegt die kälteste und härteste Zeit des Winters noch vor uns.

Die Wintersonnenwende wird gefeiert, um daran zu erinnern, dass die noch zu erwartende Dunkelheit ihren Kampf bereits verloren hat. Dies gibt Mut, Kraft und Hoffnung, diese bevorstehende Zeit gut und zuversichtlich zu meistern.

In früheren Zeiten nutzte man die Zeit der Rauhnächte, um zu feiern, alte Weisheiten und Geschichten weiterzuerzählen, zu lauschen, in sich einzukehren und das neue Jahr für sich zu planen. Was steht im neuen Jahr an? Was liegt vor uns?

Am 21. Dezember ab 19.00 Uhr begehen und feiern wir zusammen mit schönen Ritualen die Wintersonnwende und den Beginn der Rauhnächte. Ihr seid herzlich eingeladen!

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